Konstruktivismus-Lerntheorie und ihre eLearning-Anwendung
Die konstruktivistische Lerntheorie besagt, dass Lernende aktiv Wissen und Verständnis konstruieren, indem sie auf ihren eigenen Erfahrungen aufbauen. Erfahre hier mehr.
Die konstruktivistische Lerntheorie besagt, dass Lernende aktiv Wissen und Verständnis konstruieren, indem sie auf ihren eigenen Erfahrungen aufbauen. Erfahre hier mehr.
Die Zukunft des Lernens liegt nicht in passiver Absorption, sondern lebt von Engagement und der Kraft der Erfahrung. Hier kommt der Konstruktivismus ins Spiel. Es ist eine Theorie, die Lernende nicht als Empfänger von Wissen betrachtet, sondern als aktive Teilnehmer an dessen Gestaltung.
Konstruktivistische Prinzipien bieten einen überzeugenden Rahmen für die Neugestaltung der Art und Weise, wie wir E-Learning-Umgebungen aufbauen. Wir sind nicht mehr auf statische Folien oder allgemeingültige Unterrichtseinheiten beschränkt, sondern mit den richtigen Tools können wir dynamische Räume schaffen, die sich an den Lernenden anpassen und ein dauerhaftes Gefühl der Eigenverantwortung für Wissen fördern.
Der Artikel untersucht, wie die konstruktivistische Lerntheorie neue Türen im eLearning öffnen kann. Wir behandeln auch szenariobasiertes Lernen und adaptive Technologien, um die praktischen Anwendungen dieses Ansatzes zu zeigen.
Neben dem Lernen ist der Konstruktivismus eine Theorie darüber, was es bedeutet, etwas zu wissen. Konstruktivisten sehen Wissen nicht als eine statische Faktensammlung, die vom Lehrer an den Schüler weitergegeben wird, sondern als etwas, das jeder Lernende aktiv für sich selbst aufbaut.
Anstatt sich auf das Auswendiglernen oder passives Zuhören zu konzentrieren, ermutigt konstruktivistisches Lernen die Schüler, Informationen durch Erkundung zu verstehen. Aus dieser Sicht ist Wissen nicht etwas, das außerhalb des Lernenden liegt und darauf wartet, weitergegeben zu werden. Es ist intern aufgebaut und von den einzigartigen Erfahrungen und Perspektiven des Lernenden geprägt.
Eine der frühesten und grundlegendsten Figuren des konstruktivistischen Denkens ist Jean Piaget, ein Schweizer Psychologe, dessen Arbeit zu Beginn bis Mitte des 20. Jahrhunderts unser Verständnis des Lernens von Kindern veränderte. Piaget schlug vor, dass Wissen kein direkter Abdruck der äußeren Realität im Geist ist.
Stattdessen, so argumentierte er, bauen Lernende durch Interaktion mit ihrer Umgebung Verständnis auf. Seiner Ansicht nach bedeutet etwas zu „wissen“, sich aktiv damit auseinanderzusetzen und es in den eigenen mentalen Rahmen zu integrieren. Seine Betonung des aktiven Bauens legte den Grundstein für moderne konstruktivistische Ansätze.
Spätere Denker wie Jerome Bruner erweiterten die konstruktivistische Theorie auf die Gestaltung von Lehrplänen und Unterricht. Bruner sprach sich für entdeckendes Lernen und spiralförmige Lehrpläne aus, die wichtige Konzepte mit zunehmender Komplexität erneut aufgreifen. Noch heute tauchen immer wieder neue konstruktivistische Ideen und Praktiken auf, wie projektbasiertes Lernen und Maker-Bildung.
Im Laufe der Zeit haben Pädagogen und Forscher drei Hauptzweige des Konstruktivismus identifiziert. Sie lauten wie folgt.
Der soziale Konstruktivismus stellt die menschliche Interaktion in den Mittelpunkt des Lernens. Lev Vygotskys Arbeit entwickelte diesen Zweig größtenteils. Es wird argumentiert, dass wir am besten mit und durch andere lernen. Sprache, Kultur, Dialog und gemeinsame Erfahrungen sind die Grundlage des Lernens.
In einfachen Worten, Lernen ist ein sozialer Akt. Wir konstruieren gemeinsam Sinn, indem wir uns mit anderen auseinandersetzen und gemeinsam verhandeln und uns verstehen.
Der kognitive Konstruktivismus verlagert den Fokus nach innen. Dieser Zweig, der stark von Jean Piaget beeinflusst wurde, betrachtet Lernen als eine zutiefst persönliche, reflektierte Reise. Jeder Lernende baut Wissen auf, indem er neue Erfahrungen mit dem verbindet, was er bereits weiß.
Kognitiver Konstruktivismus ist jedoch nicht mit Kognitivismus zu verwechseln. Letzterer betrachtet den Geist als eine Maschine, die Eingaben verarbeitet und speichert. Andererseits sieht der kognitive Konstruktivismus den Geist als Architekten. Er konstruiert und überarbeitet ständig sein eigenes Lernen.
Der radikale Konstruktivismus, für den sich Denker wie Ernst von Glasersfeld einsetzen, geht noch weiter. Es wird argumentiert, dass alles Wissen subjektiv ist.
Aus dieser Sicht gibt es keine einzige Realität, die vom Lehrer auf den Lernenden übertragen werden kann. Stattdessen konstruiert jede Person eine Bedeutung auf der Grundlage ihrer einzigartigen Erfahrungen und Interpretationen. Pädagogen verhalten sich weniger als Übermittler von Wahrheiten, sondern eher als Vermittler von Nachforschungen. Die Schüler hinterfragen dann alles und entwickeln ihr eigenes Verständnis.
Obwohl es unterschiedliche Theorien des Konstruktivismus gibt, sind ihnen die folgenden Prinzipien gemeinsam.
Ein wichtiger Glaube an den Konstruktivismus ist, dass Wissen aufgebaut und nicht weitergegeben wird. Die Lernenden verbinden neue Ideen mit dem, was sie bereits wissen, anstatt nur Informationen aufzunehmen. Infolgedessen verändert sich ihr Verständnis durch Beobachten und Anpassen.
In einer Lernumgebung in Unternehmen würde dies bedeuten, dass die Lernenden aktiv an Aktivitäten teilnehmen, bei denen sie neue Konzepte und Ideen anwenden müssen. Marketer, die beispielsweise an einem Kurs über Influencer-Marketing teilnehmen, hören sich nicht nur Theorie an. Sie werden auch Influencer-Marketing-Tools und Fallstudien verwenden, um ihre eigenen Kampagnen zu erstellen.
Wir lernen nicht isoliert. Gespräche, Gruppenprojekte, Feedback von Kollegen und Mentoren sind Katalysatoren für ein tieferes Verständnis. Der Konstruktivismus erkennt an, dass der Dialog den Lernenden hilft, Ideen zu klären und Probleme aus neuen Perspektiven zu betrachten.
In unserem Beispiel würden Marketer mit ihren Kollegen zusammenarbeiten, um Probleme mit Kampagnen zu beheben. Sie können auch von den Strategien der anderen lernen und Feedback austauschen.
Konstruktivisten sagen, dass Wissen an Wert gewinnt, wenn es auf der Relevanz für die reale Welt basiert. Die Lernenden sollten in der Lage sein, das, was sie lernen, mit der Welt um sie herum zu verbinden.
Zum Beispiel sollten Marketer nicht nur etwas über Influencer-Kampagnen lernen. Sie müssen auch in der Lage sein, zu sehen, wie sie ihre umfassenderen digitalen Marketingbemühungen unterstützen und wie sie dazu beitragen können, das Geschäftsergebnis zu steigern. Die Verbindung zwischen Konzept und Kontext trägt dazu bei, dass das Lernen weitergeht.
Der Konstruktivismus betont Reflexion als Instrument zur Selbstwahrnehmung und zum tieferen Verständnis. Am Ende eines Kurses sollten die Lernenden darüber nachdenken, was sie gelernt haben und wie es sich auf ihre Arbeit und ihr Privatleben auswirkt. Die Reflexion hilft ihnen, ihr Wissen zu verinnerlichen und Verbindungen zwischen verschiedenen Konzepten herzustellen.
Konstruktivistische Prinzipien können Ihre Schulungsprogramme für Mitarbeiter wirkungsvoller und effektiver. So verwenden Sie sie.
Die ganze Idee des Konstruktivismus besteht darin, relevante Probleme anzugehen. In Schulung der Mitarbeiter, das bedeutet, Aktivitäten zu entwerfen, die eher reale Arbeitsplatzszenarien als abstrakte Konzepte widerspiegeln.
Um dies umzusetzen, sollten generische Module durch Fallstudien und Rollenspiele ersetzt werden, die auf Situationen am Arbeitsplatz basieren. Anstatt beispielsweise anhand von Folien „Best Practices für den Kundenservice“ zu vermitteln, erstellen Sie eine Verzweigungsszenario wo Mitarbeiter mit einem frustrierten Kunden umgehen und Entscheidungen mit Konsequenzen treffen müssen.
Da isoliertes Lernen die Perspektive einschränkt, fördert Konstruktivismus den Input und die Mitgestaltung durch Gleichaltrige. Solche Schulungen helfen den Mitarbeitern, ihr Denken zu schärfen und durch die Erkenntnisse anderer neue Herangehensweisen zu entdecken.
Du kannst Gruppenprojekte und Peer-Mentoring in deinem Schulungsprogramme für Mitarbeiter um solche Lernumgebungen zu fördern. Beispielsweise kann ein funktionsübergreifendes Team gemeinsam eine Scheingeschäftskrise lösen. Auf diese Weise bauen sie Wissen und Teamzusammenhalt auf.
In konstruktivistischen Lernumgebungen sind Fehler keine Rückschläge. Stattdessen sind sie Katalysatoren des Lernens und der Perspektivenbildung. Das Ziel ist nicht, beim ersten Versuch alles richtig zu machen, sondern zu experimentieren, zu lernen und sich zu verbessern.
Schaffen Sie sichere Räume, in denen Mitarbeiter Risiken eingehen können, ohne zu urteilen. Sie sollten in der Lage sein, ihre Ideen auszutauschen und verschiedene Ansätze zu testen. Sie können ihnen dann Feedback geben, um ihre Ansätze zu verfeinern.
Entwickeln Sie bei der Erstellung von Kursmaterial Lernpfade personalisiert auf Ihre Lernenden, anstatt zu versuchen, so viele Informationen wie möglich einzufügen. Berücksichtigen Sie unterschiedliche Lernstile, z. B. visuell, auditiv und kinästhetisch.
Manche Leute schauen sich vielleicht lieber Videos an oder hören Podcasts, während andere von praktischen Aktivitäten profitieren können. In ähnlicher Weise sollten Sie Folgendes einbeziehen adaptive Lernpfade oder projektbasierte Prüfungen statt standardisierter Quizfragen in Ihren Kursen.
Voraussetzung für diesen Schritt ist ein funktionsreicher Kursgenerator, mit dem Sie all diese Dinge zu Ihrem Kurs hinzufügen können. Kursbox passt zu diesen Bedürfnissen. Von Simulationen bis hin zu interaktiven Elementen und Quizfragen — mit dieser Plattform können Sie Ihrem Kurs so viele Varianten von Lernerfahrungen wie möglich hinzufügen.
Außerdem spart Ihnen der KI-Kursgenerator dabei viel Zeit. Sie können auch den verwenden Ersteller von KI-Bewertungen um Tests für Lernende zu entwickeln, die einen traditionelleren Bewertungsstil bevorzugen. Wenn Lernende bei einem Konzept nicht weiterkommen, können sie auch den KI-Chatbot-Tutor der Plattform als ihren Echtzeit-Pädagogen nutzen.
Der Konstruktivismus bietet eine leistungsstarke Linse für die Gestaltung lernerzentrierter Erfahrungen. Dies ist jedoch nicht die einzige Option.
Zum Beispiel verfolgt der Behaviorismus einen hochstrukturierten Ansatz. Es konzentriert sich auf beobachtbare Verhaltensweisen und äußere Reize und nutzt Verstärkung, um das Lernen zu gestalten. In der Mitarbeiterschulung könnte dies wie sich wiederholende Übungen oder belohnungsbasierte Systeme aussehen, die die richtigen Reaktionen verstärken.
In der Zwischenzeit geht der Kognitivismus über das Verhalten hinaus und erforscht die inneren mentalen Prozesse, die am Lernen beteiligt sind, wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit. Er betrachtet den Geist als einen Informationsprozess. Der Ansatz legt Wert auf eine klare Struktur und eine klare Reihenfolge, um das Lernen zu ermöglichen.
Andererseits konzentriert sich der Humanismus auf die Emotionen und die intrinsische Motivation des Lernenden. Es priorisiert persönliches Wachstum, Wahlmöglichkeiten und Autonomie in der Lernerfahrung.
Welches dieser Modelle sollten Sie für die Mitarbeiterschulung wählen? Die Antwort hängt vom Kontext ab. Behaviorismus kann beispielsweise für Compliance-Schulungen nützlich sein, während Kognitivismus sich gut für technischen Unterricht eignet, der eine schrittweise Beherrschung erfordert. Sie müssen die Situation einschätzen und dann entscheiden.
Der Konstruktivismus bewegt uns weg von der passiven Bereitstellung von Inhalten und hin zu aktivem, erfahrungsorientiertem Lernen. Es befähigt Einzelpersonen, kritisch zu denken und intensiv zusammenzuarbeiten. Beim E-Learning und bei der Mitarbeiterschulung bietet dieser Ansatz einen dynamischen Weg zur Entwicklung von Fähigkeiten, die tatsächlich haften bleiben, weil sie aufgebaut und nicht auswendig gelernt werden.
Da sich die Arbeitswelt weiterentwickelt, sollte dies auch unser Lernansatz tun. Die konstruktivistische Theorie gibt uns die Werkzeuge an die Hand, um transformative Lernerfahrungen zu schaffen. Mit einem zuverlässigen Kursgenerator wie Coursebox wird dieser Prozess weiter vereinfacht.